Presseinformation

Patientenversorgung mit Wearables – Medizinprodukt von Portabiles HealthCare Technologies unterstützt Therapie von Parkinson Patienten

Parkinson Patienten können sich in Zukunft über eine individuellere und bessere Versorgung freuen. Das Erlanger Start-up Portabiles HealthCare Technologies hat mit „Mobile GaitLab“ eine intelligente Lösung zur Unterstützung von Therapieentscheidungen entwickelt und nun als Medizinprodukt zertifiziert.

Für Geschäftsführer Ralph Steidl ist damit ein entscheidender Meilenstein erreicht: „Immer wieder sind wir von Patienten gefragt worden, wann unser „Sensorschuh“ auch außerhalb von Studien für ihre Versorgung genutzt werden darf. Unsere Antwort:  Mit der Zertifizierung ist das ab sofort möglich!“
Besonders beim Parkinson Syndrom ist die individuelle Therapieeinstellung eine große Herausforderung und ein langwieriger Prozess. Das Start-up hat mit seinen Partnern in den letzten Jahren intensiv daran geforscht, die Gangqualität im Patientenalltag zu erheben und ein völlig neues Versorgungskonzept zu entwickeln. Die Medizinproduktzertifizierung belegt Qualität, Nutzen und Sicherheit der Lösung und ist ein wichtiges Vertrauensmerkmal für den anwendenden Patienten.

Gangmonitoring unterstützt Therapieentscheidung

Konkret handelt es sich bei „Mobile GaitLab“ um tragbare Sensorik, die die Gangqualität des Patienten kontinuierlich in dessen Alltag erfasst. Mithilfe intelligenter Algorithmik stellt das System klinisch validierte Parameter zur Verfügung, die dem behandelnden Arzt und dem Patienten selbst wertvolle Informationen über den Verlauf der Erkrankung und Feedback über die Wirksamkeit einer Therapie liefern. In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die so berechneten Gangparameter sehr gut mit den relevanten Symptomen korrelieren. „Da ich mit Mobile GaitLab in Zukunft weiß, wie es meinem Patienten geht, wenn er nicht zur Untersuchung in der Klinik ist, kann ich eine Therapieentscheidung viel schneller treffen und ihn vor allem zielgerichteter behandeln“, berichtet Mitgründer Prof. Jochen Klucken (Universitätsklinikum Erlangen). „Ich erhalte objektive Daten, die mir als Arzt den Gesundheitszustand widerspiegeln können. Und auch der Patient kann sich anhand dieser Informationen besser einschätzen und wird zunehmend Teil der gemeinsamen Behandlung“, so Klucken weiter. Patienten dürfen sich dann durch eine individuell auf sie ausgerichtete Therapie über bessere Mobilität und einen Zugewinn an Lebensqualität freuen.

Vorhersage von Symptomen möglich

Technologisch denkt Mitgründer Prof. Björn Eskofier (Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik, FAU) schon an den nächsten Schritt: „Mit Methoden des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz werden wir nicht nur in der Lage sein, den aktuellen Gesundheitszustand zu beschreiben, sondern krankheitsrelevante Symptome wie beispielsweise Freezing oder ein erhöhtes Sturzrisiko vorherzusagen.“ Daran wird bei Portabiles HealthCare Technologies gemeinsam mit akademischen Partnern in verschiedenen Projekten intensiv geforscht. Schritt für Schritt sollen auch diese Methoden in das Medizinprodukt integriert und in Zusammenarbeit mit der be-on-market GmbH sowie der MEDtech Ingenieur GmbH für die Versorgung zugelassen werden.

Langjährige Partnerschaften

Entwickelt wurde Mobile GaitLab in einer langjährigen und fruchtbaren Partnerschaft mit dem Universitätsklinikum Erlangen (Molekulare Neurologie: Prof. Winkler, Prof. Klucken) und dem heutigen Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik (Prof. Eskofier). Mit dem Forschungsprojekt „eGaIT – Rechnergestützte biometrische Ganganalyse“ wurde bereits 2011, damals noch unter der Leitung des Industriepartners ASTRUM IT, der Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt. Eine vielversprechende Marktresonanz mündete anschließend in der Gründung des heutigen Start-Ups Portabiles HealthCare Technologies GmbH.

Neben den klinischen und technischen Partnern sind auch zahlreiche Förderer maßgeblich für den jetzigen Erfolg des Unternehmens mitverantwortlich. „Großer Dank gilt unseren Investoren EIT Health und Business Angeln sowie der Bayerischen Forschungsstiftung, Bayern Innovativ, dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Emerging Fields Initiative der FAU, ESA BIC, Fraunhofer Venture, Fraunhofer IIS, Medical Valley und Projektträger Bayern. Sie alle haben uns in den letzten Jahren sowohl beim Firmenaufbau als auch bei der Entwicklung unserer Produkte finanziell und strategisch unterstützt. Ohne diese Partner wären wir nicht dort, wo wir jetzt stehen “, resümiert Ralph Steidl.